top of page

Forderung einer gerechteren Arbeitswelt

Der Landesfrauenrat Baden-Württemberg fordert eine gerechtere Arbeitswelt.


Der 1. Mai sei auch ein Tag, um die zahlreichen feministischen Errungenschaften zu würdigen, die von Frauen in der Arbeiter:innenbewegung erkämpft wurden, fordert Ute Mackenstedt, Erste Vorsitzende des Landesfrauenrats Baden-Württemberg (LFR BW). Frauen waren es, die gegen großen Widerstand für bessere Arbeitsbedingungen in den Fabriken kämpften, für gleiche Löhne und gegen die ungerechten Arbeitszeiten. Frauen wie Clara Zetkin und Rosa Luxemburg prägten die sozialistische und feministische Bewegung. Die Einführung des Frauenwahlrechts, das Recht auf Erwerbstätigkeit für Frauen, Mutterschutz und öffentliche Kinderbetreuung seien das Ergebnis des jahrzehntelangen und stetigen Einsatzes der Frauenbewegung und u.a. der Gewerkschaften.

„Trotz der Fortschritte, die in den letzten Jahren hinsichtlich der Stärkung der Rechte von Frauen in verschiedenen Bereichen erzielt wurden, besteht nach wie vor ein erheblicher Handlungsbedarf“

ist sich Mackenstedt sicher. Die tatsächliche Gleichstellung der Geschlechter in der Arbeitswelt stelle weiterhin eine bedeutende Herausforderung dar. Es bedürfe umfassender Maßnahmen und rechtlicher Rahmenbedingungen, um die Gleichstellung in sämtlichen Aspekten des Arbeitslebens zu gewährleisten und bestehende Diskriminierungen abzubauen. Noch immer verdienen Frauen im Schnitt weniger als Männer, insbesondere in Branchen, die von Frauen dominiert werden. Auch in Führungspositionen sind Frauen nach wie vor unterrepräsentiert.

Zudem wird die notwendige aber häufig nicht öffentlich wahrgenommene Arbeit im Haushalt, in der Erziehung und in der Pflege weiterhin größtenteils von Frauen getragen – ohne die nötige gesellschaftliche und ökonomische Anerkennung. Dies alles belegen die Zahlen zu den bekannten „Gaps“ (Lücken) in der Gleichstellung: Gender Pay Gap, Gender Care Gap usw. Insbesondere vor der Herausforderung der Transformation streitet der LFR BW als Frauenbewegung gemeinsam mit vielen weiteren Unterstützer:innen dafür, dass Frauen nicht nur gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt erhalten, sondern dass auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf besser ermöglicht wird. Es gelte, die Arbeitszeiten so zu gestalten, dass sie zum Leben passen, den Zugang zu qualitativ hochwertiger Kinderbetreuung zu sichern und die Verteilung von unbezahlter Sorge-Arbeit durch politische Rahmenbedingungen, wie eine partnerschaftliche Elternzeit, möglich zu machen.

„Der 1. Mai erinnert uns an den gemeinsamen Kampf für eine gerechtere Arbeitswelt“, betont Mackenstedt, „dazu gehört für uns, gerade die un- und unterbezahlte Arbeit von Frauen in den Blick zu nehmen und die historischen Kämpfe von Frauen in der Arbeiter:innenbewegung hervorzuheben.“
 
 
 

Comments


bottom of page