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100 Jahre Frauenwahlrecht

Weiterhin viel zu tun bei der Gleichstellung von Frauen und Männern

Frauenwahlrecht - Elly Heuss-Knapp

Nach der Einführung des Frauenwahlrechts 1918 durften die Frauen das erste Mal im Januar 1919 die Nationalversammlung wählen. Im Februar hielt die erste weibliche Abgeordnete, Marie Juchacz, eine Rede. Ihre Anrede „Meine Herren und Damen“ stieß damals noch auf Belustigung bei den Männern – heute ist es für alle eine Selbstverständlichkeit, dass die Damen sogar zuerst genannt werden. Außerdem, das betonte auch Christiane Wirtz, Staatssekretärin im Justizministerium, bei einer Rede zum Thema, ist in Deutschland heute schon jedem kleinen Mädchen klar, dass sie einmal Bundeskanzlerin oder Ministerin werden könnte. Dennoch bleibt auch heute noch viel zu tun. Bei der letzten Wahl ist der Frauenanteil im Bundestag gesunken. Frauen verdienen bei gleicher Arbeit und Qualifikation noch immer weniger als Männer. Arbeitgeber sind in der Pflicht, auch in Zukunft weiter Kinderbetreuung und flexible Arbeitszeiten auszubauen. Modelle wie das Elterngeld Plus, mit dem Eltern, wenn sie in Teilzeit arbeiten, das Elterngeld länger beziehen können, unterstützen Mütter und Väter.

Elly Heuss-Knapp, die Gründerin vom Müttergenesungswerk, hat sich damals sehr für die Kampagne zum Frauenwahlrecht engagiert. In einem Brief an Ihre Schwester schrieb sie: "Jetzt bin ich sehr an der Arbeit; Propaganda für die Frauenverbände Deutschlands. Fabrik von Flugblättern, Versen etc. à la Kriegsanleihe. Für Ausübung des Wahlrechts aller Frauen,..."* Ein Wahlvers von ihr zeigt die obere Abbildung (im Original eine gedruckte Werbe-Postkarte**). 1919 hat Elly Heuss-Knapp für die Nationalversammlung kandidiert, ohne Erfolg.

Gedanken vieler Frauen aus Politik und Gesellschaft zum 100-jährigen Frauenwahlrecht finden Sie im Buch „100 Jahre Frauenwahlrecht: Ziel erreicht – und weiter?“.

In unserem Artikel beziehen wir uns auf eine Rede von Christiane Wirtz, Staatssekretärin im Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz.

**Die Werbepostkarte wurde herausgegeben von einer gemeinsamen Aktion der Landesfrauenräte Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt und des Frauenpolitischen Rates Land Brandenburg.

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