Mit einem bunten Rahmenprogramm feierte die evangelische Mutter-Kind-Kurklinik Loßburg ihr 60-jähriges Bestehen.
In den vergangenen 60 Jahren habe sich im Haus, in Loßburg, aber auch in der Gesellschaft und damit auch bei Familien und Müttern viel verändert, fasste die Geschäftsführerin der evangelischen Mütterkurheime in Württemberg, Angelika Klingel, zusammen. Nach Plänen des Architekten Paul Heim wurde das Haus 1954/55 als Erholungsheim für Mütter gebaut. Grund und Boden seien von der Pfarreistiftung gekommen, das Gebäude vom Verein evangelische Mütterkurheime in Württemberg, erläuterte Angelika Klingel. 1973/74 wurde ein Erweiterungsbau angefügt. 1975 folgte ein Garagengebäude.
Anfangs reisten die Mütter ohne Kinder an. Da zu Beginn der 90er-Jahre immer mehr Mütter ihre Kinder mitnehmen wollten, wurde das Haus zur Mutter-Kind-Klinik umgestaltet und ein Kindergarten angebaut. 1977 folgte der Bau einer Physiotherapieabteilung. Im Jahr 2002 wurde das gut ausgelastete Haus um zwölf Plätze erweitert, und in allen Appartements wurden getrennte Schlafräume für Mutter und Kind eingerichtet. Heute könne das Haus 25 Mütter und maximal 39 Kinder aufnehmen, so Klingel.
Nach der Anreise stehen das Wohlfühlen, das Entspannen und das Auftanken an. "Gesundheit für Körper, Geist und Seele" lautet das Motto des frauenspezifischen Behandlungskonzepts. Dazu soll auch der neue Wellnessbereich mit Tageslichtsauna, Infrarotkabine und Ruheoase beitragen. Dazu kommen Therapieangebote für Gesundheit und Fitness und das psychische Wohlbefinden sowie Angebote für behandlungsbedürftige Kinder.
Mehrfach standen für die Klinik größere Veränderungen an. So wurden die Müttergenesungskuren 1997 von vier auf drei Wochen gekürzt. Ein weiterer Umbruch und bedeutender Schritt war im Jahr 2000 die Gleichstellung der Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen der Müttergenesung. Die Gesetzesreform wurde 2012 deutlich nachgebessert. In den Jahren 2011 und 2012 wurde das Haus mit Mitteln der evangelischen Landeskirche und Mitteln des Bundes sicherheitstechnisch, energetisch, optisch und mit einem Augenmerk auf dem Wohlfühlfaktor umgebaut. Einen Blick zurück auf die Anfangszeiten warf Hauswirtschafterin Inge Seifert. Heute verfüge die Mutter-Kind-Kurklinik über sieben verschiedene Teams mit rund 50 Mitarbeitern in Voll- und Teilzeit oder in einem Arbeitsverhältnis als geringfügig Beschäftigte.
Der Umgang mit Lebensmitteln sei heute ein komplett anderer, so Seifert. Früher habe durch Erntedankgaben aus 32 Kirchengemeinden ein Lebensmittelvorrat für Monate geschaffen werden können.
Auch im Namen von Bürgermeister Christoph Enderle begrüßte der stellvertretende Bürgermeister Manfred Hauser zahlreiche Ehrengäste, darunter die Vorsitzende der evangelischen Mütterkurheime, Gabriele Arnold, die zweite Vorsitzende Heide Greulich und Kirchenrat Helmut Dopffel, der für die Landeskirche Württemberg als Vertreter des Oberkirchenrats gekommen war. Besonders begrüßt wurde Schirmherrin Edeltraud July, Ehefrau des Landesbischofs Frank Otfried July.
Hauser ging auf die Bedeutung des Hauses für den Ort ein. Mit seinen fast 21 000 Übernachtungen stärke es den Wirtschaftsfaktor und sichere Arbeitsplätze. "Deshalb sind wir stolz auf diese Loßburger Einrichtung", erklärte Hauser und übergab ein Geldpräsent an Angelika Klingel. Ein Bild überreichte Gabriele Arnold an Inge Seifert. Darüber freute sich auch Einrichtungsleiterin Bianca Grötzinger.
Die Mutter-Kind-Kurklinik bot zum Jubiläum auch die Möglichkeit, die moderne In-frastruktur des Hauses zu besichtigen. Auch die Unterhaltung kam nicht zu kurz, dabei war auch an die kleinen Gäste gedacht.
Das Angebot reichte vom Spätzleschaben wie die Profis über eine Tombola bis zu Rundfahrten mit der Loßburger Feuerwehr, die ihre große Drehleiter dabei hatte. Außerdem wurden allerlei Köstlichkeiten angeboten.
Ein Bericht aus dem Schwarzwaldboten von Lothar Schwark
Quelle: http://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.lossburg-ein-haus-fuer-koerper-geist-und-seele.f8faf414-31fa-4aba-bbfb-7fc77f90b39e.html